Obwohl der Haarausfall für einen kleinen Anteil von Menschen kein besonderer Grund zur besorgen ist, kann er bei der Mehrzahl der betroffenen Menschen alle deren Lebensbereiche, und zwar den persönlichen, sozialen und beruflichen Lebensbereich, gravierend beeinträchtigen.
Heutzutage sind die haarausfallbedingten psychischen Belastungen mehr ausgeprägt als je zuvor, denn unser Zeitalter ist durch die Kultur des Aussehens gekennzeichnet und das äußere Erscheinungsbild gilt als ein höchst entscheidender Maßstab für gesellschaftlichen Erfolg. Gemäß der Anti-age Theorie, wollen wir alle nicht nur unslebenskräftig fühlen, sondern auch jung aussehen.
Da das Haar ein wichtiges Merkmal des eigenen Stils darstellt, ist es nicht verwunderlich, dass ein auf den Haarausfall zurückzuführendes verändertes Aussehen die betroffenen Menschen bekümmert.
Der Haarausfall betrifft etwa 70 Prozent aller Männer bis zum Alter von 50 Jahren. Bei den Frauen beträgt der entsprechende Anteil etwa 15 Prozent. Lediglich 1 Prozent aller Männer behalten ein dichtes Haarkleid in reiferen Jahren.
Seasonaler Haarausfall
Der seasonaler Haarausfall gehört zu den umkehrbaren Haarausfallarten und tritt vor allem im Frühling und Herbst ein.
Statt eines täglichen Haarausfalls von 50-100 Haaren, was die normale Haarverlustrate darstellt, bemerkt man verstärkten Haarausfall, insbesondere zum Herbstanfang.
Tatsächlich, überschreitet der Haarausfall kaum die physiologischen Werte; in Wirklichkeit, während die Haarverlustrate das ganze Jahr hindurch im Durchschnitt 50 Haare pro Tag, also den niedrigsten Wert, beträgt, erreicht sie den höchsten Wert, also 100 Haare pro Tag, wenn man Phasen von saisonalem Haarausfall durchmacht, was ausgeprägten Haarausfall bewirkt.
Obwohl die genauen Ursachen des saisonalen Haarausfalls noch immer nicht völlig erforscht sind, haben Untersuchungen eine wissenschaftliche Erklärung geliefert:
Der saisonale Haarausfall hängt mit den Prolaktin- und Melatoninspiegeln im menschlichen Körper zusammen, deren Wirkung den Haarzyklus verändern kann.
Die Schwankungen der Sonnenstrahlenstärke wirken sich auf die Sekretion von Melatonin im menschlichen Körper und infolgedessen auf die Hormonverhältnisse aus.
Die jahreszeitlichen Effekte der Umwelt wirken sich in vielen Fällen entscheidend auf die Haarfollikel aus. In den Nordländern beispielsweise wird verstärkter Haarausfall gewöhnlich im November bemerkt.
Der seasonaler Haarausfall sollte kein Anlass zur besonderen Sorge sein, denn er ist ein reversibles Phänomen und dauert circa 2 Monate. Hält der Haarausfall an, so sollte weitere Diagnose gestellt werden.