Alopezie ist der medizinische Begriff für den Haarausfall.
Sie kann sich entweder vorübergehend oder dauerhafteinstellen.
Die Androgenetische Alopezie ist die häufigste Form des männlichen Haarausfalls und ist verantwortlich für 75 Prozent aller Alopeziefälle. Mit einigen Unterschieden beim Verlauf, betrifft sie auch Frauen (weibliches Haarausfallmuster).
Sie tritt als die Folge der jahrelangen Wirkung der Androgene (männliche Hormone) auf die Haarfollikel von Menschen auf, die genetische Veranlagung zum Haarausfall aufweisen.
Androgene und deren beständige, kontinuierliche Einwirkung auf empfindliche Haarfollikel sind der primäre Realisationsfaktor, der zur Schrumpfung der Haarfollikel und schließlich zum Haarausfall führt.
In vielen Fällen, ist der Haarausfall dem Jahreszeitenwechsel, der Medikamenteneinnahme, der Anämie, Störungen der Schilddrüse, Hauterkrankungen, der Mangelernährung und so weiter zuzuschreiben.
Die Haarlichtung ist auf die folgenden Einflussfaktoren zurückzuführen:
Die Minitaturisierung der Haare durch die Degenerierung und Verkümmerung der Haarfollikel.
Den allmählichen Haarverlust.
Ursachenanalyse
Erblichkeit
Im Kern jeder einzelnen menschlichen Zelle sind 46 in Paaren vorkommenden Chromosome zu finden (bei jedem Paar wird jeweils ein Chromosom von der Mutter und ein vom Vater beigesteuert).
Die 22 Paare werden Autosomen genannt und sind dieselben bei beiden Geschlechtern. Das 23ste Paar, das Gonosom (geschlechtbestimmendes Chromosom) genannt wird, ist verschieden bei Männern und Frauen.
Jedes Chromosom enthält tausende Gene, die in Paaren vorkommen und von Eltern weitergegeben werden.
Das vererbte Merkmal wird jeweils vom sogenannten „dominanten“ Gen in den Genpaaren bestimmt.
Was den Haarausfall anbelangt, wird das dominante Gen von der Mutter weitergegeben.
Das heißt, dass wenn auf der Mutterseite eine Vorgeschichte vererbten Haarverlusts vorliegt, dies dem Sohn weitergegeben wir. Wenn der Vater eine genetische Veranlagung dazu hat, ist die Haarausfallvererbung auf die Nachkommen nicht unbedingt unausweichlich.
Eine erbliche Veranlagung zu Haarverlust bedeutet aber weder dass Haarausfall unbedingt auftreten wird noch dass er sich in derselben Verlaufsform wie bei den Vorfahren manifestieren wird.
Genetische Einflussfaktoren spielen deshalb eine entscheidende Rolle beim Auftreten von Haarausfall.
Die erbliche Veranlagung ist nicht nur verantwortlich für das Auftreten von Haarausfall sondern bestimmt auch die Verlaufsgeschwindigkeit im Laufe des Lebens.
Wenn eine erbliche Veranlagung vorliegt, dann ist der Haarausfall durch die Wirkung von Androgenen und mit zunehmendem Alter akzeleriert. In Kürze, setzt die Miniaturisierung ein, weil der Organismus nicht mehr in der Lage ist, die ausreichende Menge von neuem, gesundem Haar zu produzieren.
Androgene
Das menschliche endokrine System besteht aus einer Gruppe von Drüsen (Hypophyse, Nebenniere, Hypothalamus, Schilddrüse, Nebenschilddrüse), die an verschiedenen Stellen des Körpers zu finden sind. Ihre Rolle besteht darin, Hormone zu sezernieren. Letztere regulieren die Aktivität der Organe und Gewebe im Körper. Die Hoden, die Ovarien und das Pankreas spielen auch eine entscheidende Rolle bei der hormonellen Aktivität.
Die Hormone sind biochemische Substanzen, die durch das Blut transportiert werden und die physiologische Bedürfnisse des Organismus regulieren.
Androgene sind Hormone, die beim Mann und in kleinerer Menge auch bei der Frau erzeugt werden.
Androgene sind verantwortlich für die Bildung von männlichen Merkmalen. Der hauptsächliche Vertreter der Androgene ist Testosteron.
Um den Wirkmechanismus von Androgenen wahrzunehmen, sollten wir drei Grundmerkmale von Haaren in Betracht ziehen:
Das Haar wächst in natürlich vorkommenden Gruppen von 1 bis 4 Haarfollikeln, den sogenannten follikulären Einheiten.
Diejenigen, die aus einem Haar bestehen, werden auf der Stirnhaargrenze verteilt, während aus 2, 3 oder sogar 4 Haaren bestehende Follikuläre Einheiten zunehmend von vorne nach hinten über die restliche Kopfhaut verteilt werden.
Die Haarfollikel sind vollständige biologische Bildungen, die sich aus Nervenfasern, Blutgefäßen, Talgdrüsen, Kollagen und dem kleinen Muskel arrector pili zusammensetzen.
Jeder Haarfollikel hat eine vorbestimmte genetische Definition.
In Fällen von androgenetischer Alopezie, sind die im frontalen Bereich der Kopfhaut und am Schädeldach befindlichen Haarfollikel anfällig für das Hormon Dihydrotestosteron (DHT), das ein Testosteronderivat ist.
Testosteron wird mittels des Enzyms 5-a Reduktase in DHT umgewandelt, das auf die Haarfollikelrezeptoren wirkt und Veränderungen in deren Funktion hervorruft.
Die dauerhafte Wirkung von DHT auf die empfindlichen Haarfollikel führt zu deren fortschrittlicher Minitaturisierung. Demzufolge, verkleinern sich die Haarfollikel zunehmend mit jedem neuen Haarzyklus.
Einige von ihnen werden untätig während andere nicht mehr in der Lage sind, gesundes Haar herzustellen. Stattdessen produzieren sie helles, dünnes Haar. Dieses Phänomen wird Miniaturisierung genannt.
Die Miniaturisierung ist die Endphase des Haarausfalls.
Dieser Wirkmechanismus stellt dar, was erfolgt, wenn jemand zum ersten Mal von Haarausfall betroffen wird:
Die Haarlichtung ist tatsächlich nicht zum Haarausfall, aber zur fortschrittlichen Abnahme der Haardichte zurückzuführen, die wegen der verminderten Haardicke erfolgt. (Miniaturisierung).
Im Allgemeinen, könnten wir sagen, dass die Wirkung von DHT die Wachstumsphase (Anagen) verkürzt.
Demzufolge, treten die Haare in die Endphase (Telogen) früher. Während dieser Ruhephase hört das Haarwachstum auf, verkümmern die Haare und sie fallen schließlich aus.
Es ist aber auch sehr wichtig darauf hinzuweisen, dass Männer, die unter Haarausfall leiden, nicht unbedingt höhere Testosteron- oder andere Androgenspiegel in ihrem Organismus aufweisen.
Die Wahrheit ist, dass die Haarfollikel dieser Männer mehr empfindlich und anfällig für die Wirkung von Androgenen als die Haarfollikel anderer Männer sind.
In einigen Fällen, weisen diese Männer auch mehr DHT-Rezeptoren oder erhöhte 5-a Reduktasespiegel auf. Zum Beispiel, werden Männer mit unbeträchtlichen 5-a Reduktasespiegel nicht von Haarausfall betroffen.
Abschließend können wir sagen, dass Androgene nur im Zusammenhang mit einer erblichen Veranlagung Haarausfall bewirken.
Hervorzuheben ist auch die Korrelation zwischen dem Haarausfall und dem überschüssigen Einfetten der Haare.
Der Talg enthält DHT, deshalb führt eine überschüssige Talgausschüttung dazu, dass höhere DHT-Spiegel aufzuweisen sind, was die Wirkung von DHT auf die Haarfollikel verstärkt.
Alter
Der genaue Zeitpunkt, zu dem eventuell Haarausfall einsetzt, so wie dessen Verlauf ist unterschiedlich bei verschiedenen Menschen. Wie es früher betont wurde, sind hierzu die erbliche Veranlagung und die Androgene entscheidende Einflussfaktoren.
Das Alter spielt eine Katalysatorrolle, denn die gegenüber den Androgenen empfindlichen Haarfollikel müssen über einen langen Zeitraum hinaus -eigentlich über mehrere Jahre- deren Wirkung ausgesetzt worden sein, bevor sie beginnen zu verkümmern.
Aber, auch wenn es keine erbliche Veranlagung zu Haarausfall vorliegt, verkümmert das Haar mit zunehmendem Alter.
Einige Haarfollikel werden untätig und produzieren kein Haar mehr, was zum Haarausfall beiträgt.
Aber sogar in diesem Fall widersteht die Stelle, aus der Haarfollikel entnommen werden, der Wirkung von zunehmendem Alter, was also auch älteren Menschen erlaubt, sich einer Haartransplantation zu unterziehen.
Für weitere Informationen, können Sie über Norwood-Klassifikation lessen.